Hantos: Ein Vater der Idee Europas, Ein Artikel im Journal de Geneve, 1992

Eine Erinnerung vom Sohn des berühmten Ungarns, der vor fünfzig Jahren verstorben ist.

Vor fünfzig Jahren, verstarb Dr. Elemer Hantos in seiner Heimatstadt Budapest. Der Professor für öffentliche Finanzwirtschaft, der vorher schon Wirtschaftsminister war, und für eine kurze Zeit Präsident des Vorläufers zur heutigen ungarischen Zentralbank war, war sehr bekannt in Genf und Umgebung.

Im Jahre 1930 gründete er das „Institute for Central Europe“ in Wien, Budapest und Brno, und vom „Centre d’Etude de l’Europe Centrale“ an der Universität in Genf. Dr. Hantos hat zu seiner Lebenszeit über 50 Bücher verfasst, sowie unzählige Artikel geschrieben über das globale Finanzwesen und wichtigen wirtschaftlichen Fragen, außerdem befasste er sich mit den Herausforderungen für Länder in Mitteleuropa. Er hatte großen Einfluss auf die Öffentlichkeit, vor allem bei der Gründung eines pan-danubischen Bündnis von Ländern. Der damalige Präsident, Andre Tardieu (1932) , wurde damals stark beeinflusst von Dr. Hantos mit seinen Ideen und Plänen.

Elmer Hantos war zwischen 1923 und 1938 häufig in Genf um an Treffen der „Economic Comission of the League of Nations“ teilzunehmen. 1924 wurde er zum „Rapporteur“ ernannt. Des Weiteren hielt er brillante Vorlesungen am „Institute des Hautes Etudes Internationales“, wo er häufig von einer großen und interessierten Studentenschaft begrüßt wurde.

Nachdem sich das politische Klima in Osteuropa änderte, wurden die Ideen von Dr. Hantos wieder aufgeschnappt und genossen große Aufmerksamkeit. Besonders in Fragen der politischen Stabilität und Zukunft von Mitteleuropa wurden seine Ideen, Meinungen und Zeitgeist zur Beratung gezogen.